Das Achter Heiligenhäuschen steht an der Straße Acht-Langenfeld, an dem hier beginnenden Steilweg - daher die Bezeichnung "Am Langenfelder Berg" -, von Acht aus rechts der K11 gegenüber einer leichten Linkskurve. An gleicher Stelle hat bis nach dem Ersten Weltkrieg ein Heiligenhäuschen gestanden, das 1868 von einem Langenfelder Bürger errichtet worden war. Es war mit der Zeit so baufällig geworden, daß eine Renovierung nicht mehr zweckmäßig erschien. Das ältere Heiligenhäuschen war der Schmerzhaften Muttergottes geweiht, deren Statue beim Abriß des Gebäudes in unmittelbarer Nähe vergraben wurde. Das alte Häuschen war bei der Achter Bevölkerung über den Zweiten Weltkrieg hinaus nicht in Vergessenheit geraten, dafür war es ihnen zu sehr ans Herz gewachsen und bedeutete ihnen sehr viel. Die Planung für einen Neubau wurde 1951 begonnen und 1952 in die Tat umgesetzt, wobei sich die gesamte Dorfgemeinschaft beteiligte, und jeder half, so gut er konnte. Während der Bauarbeiten erinnerten sich Zeitzeugen an die nach dem Ersten Weltkrieg vergrabene Statue der Schmerzhaften Muttergottes. Man suchte nach ihr und konnte sie letztlich unbeschädigt bergen. Seitdem ziert sie das neue Heiligenhäuschen, das natürlich ihr geweiht wurde. Die Einweihung nahm Pater Josef Kraus vom Orden der Weißen Väter, der zu dieser Zeit Verwalter der Pfarrei Langenfeld war, im Jahr 1953 vor.

Sowohl vor als auch nach der Fertigstellung des Heiligenhäuschens pilgerten die Einwohner von Acht in jedem Jahr am Schmerzensfreitag (Freitag vor Karfreitag) zu dieser Stelle. Seit einigen Jahren wird dieser alte Brauch jedoch nicht mehr wahrgenommen. Das Dach des Heiligenhäuschens konnte dank eines großzügigen Spenders im Jahr 1987 mit Naturschiefer neu eingedeckt werden.

Die Pflege wird seit 1990 von Elisabeth Melchiors aus Kottenheim übernommen. Sie hat eine ganz besondere Beziehung zu diesem Ort: Die Heilung ihres schwerkranken Sohnes, der von den Ärzten bereits aufgegeben worden war, führt sie auf die Fürbitten der Schmerzhaften Muttergottes zurück. Aus Dankbarkeit besucht Elisabeth Melchiors das Heiligenhäuschen mehrmals wöchentlich. Die Altardecke und der Blumenschmuck sind von ihr. Zudem hat sie eine Votivtafel - angefertigt von Paul Milles, Kottenheim anfertigen lassen.

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